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Keyer-Elektronik für Morsetasten

Auf der Seite von K3NG wird eine Keyer-Elektronik beschrieben, die mit einem Arduino Modul arbeitet. Der Quellcode für den Mikrocontroller wurde als Open Source veröffentlicht. Da ich unter anderem mit Atmel Controllern arbeite, interessierte mich das natürlich. Details zu den Funktionen des Keyers, die Software, Schaltpläne usw. sind auf der Seite von K3NG zu finden.

Die Schaltung habe ich nach den Unterlagen von K3NG konventionell aufgebaut. Für die Software habe ich mir im ersten Schritt die Arduino Entwicklungsumgebung heruntergeladen. Für einen Anfänger ist das System wirklich praktisch, aber wenn man in die Tiefe gehen möchte, empfinde ich das System als sehr hinderlich. Viele Funktionen eines Mikrocontrollers werden einfach versteckt. Alles was die Umgebung liefert, funktioniert auch gut. Aber ich bleibe wohl lieber bei der üblichen Programmierung.

Okay, der Keyer funktioniert. Sogar sehr gut. Von Anfang an ohne Probleme. Im Code waren zwei Bugs, da muss ich noch einen Bugreport für schreiben und einsenden. Nichts schlimmes. Am Keyer kann auch eine übliche PS/2 Tastatur angeschlossen werden. Für Menschen, die mit einer richtigen Morsetaste nicht arbeiten können, eine wunderbare Sache. Ich empfinde das als nette Beigabe, nehme aber doch lieber die echte Taste.

Für mich ist das der Einstieg in die Welt der Paddle. Ich hatte bisher nur Handtasten und mir im April die Simplex von Begali gegönnt.

Was ist ein Verein?

Gestern Abend hatte ich ein Gespräch auf dem Relais DB0NN verfolgt. Dort hatten sich in einer kleinen Runde zwei OM über ihren Austritt aus dem DARC e.V. unterhalten. Einer der beiden ist schon vor Jahren ausgetreten, der andere hat jetzt nach seinen Worten gerade aktuell die Mitgliedschaft gekündigt. Das wäre für mich aber noch keinen Blog-Eintrag wert. Die Gründe finde ich allerdings bemerkenswert.

Anscheinend setzen beide OM den DARC e.V. einem Dienstleister gleich. Man erhält halt jeden Monat eine Zeitschrift, eine Versicherung für Schäden durch Amateurfunkantennen und die Vermittlung von QSL Karten. Dafür muss man 72€ im Jahr bezahlen. Dem einen war der Inhalt der Vereinszeitschrift zu flach, dem anderen zu hoch. Der eine beklagte sich über Beiträge, die Geräte im GHz Bereich betrafen, das wäre ja nur für ein paar Spezialisten. Der andere beklagte sich über Beiträge mit technischem Hintergrund, der ihm zu hoch ist. Dem anderen sind alle käuflichen Geräte zu schlecht und QSL Vermittlung brauchen beide nicht mehr. Und überhaupt sind 72€ im Jahr sowieso zu viel.

Ich denke, beide haben da etwas falsch verstanden! In mehrfacher Hinsicht, was die Mitgliedschaft in einem Verein angeht und was ein Funkamateur eigentlich ist.

Ein Verein ist kein Dienstleistungsunternehmen. Ein Verein ist ein Zusammenschluß von Menschen mit gleichen Interessen, für die Vertretung dieser Interessen in der Gesellschaft und Politik. Ein Verein lebt vom Geben und Nehmen und von seinen Mitgliedern. Einen Austritt kann man vielseitig begründen. Einen Austritt mit nicht mehr benötigten Leistungen für Mitglieder zu begründen zeigt deutlich, dass die Satzung, das Wesen eines Vereines nicht verstanden wurden. Denn das Ziel von einem Verein ist nicht die Herausgabe einer Vereinszeitschrift und der Abschluss einer Gruppenversicherung.

Beiträge in der Vereinszeitschrift stammen von den Mitgliedern. Jeder hat die Möglichkeit über ein interessantes Thema zu berichten und damit die Vereinszeitschrift zu gestalten. Und jeder Funkamateur im DARC e.V. hat in seinem Ortsverband die Möglichkeit, sich einzubringen und das Vereinsleben zu gestalten.

Zu dem Thema, dass die Beiträge in der Vereinszeitschrift das eigene Wissen übersteigen, kann ich eigentlich nur §2 Absatz 2 des Amateurfunkgesetzes zitieren:

Im Sinne dieses Gesetzes ist Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein. Der Amateurfunkdienst und der Amateurfunkdienst über Satelliten sind keine Sicherheitsfunkdienste.

Amateurfunk ist so vielseitig, dass jeder seine Entfaltungsmöglichkeit findet. Man kann sagen, dass ein bestimmter Bereich uninteressant ist. Aber nicht, dass einem das vom Wissen her überfordert, denn dann muss man auffordern, sich dieses Wissen in eigener Weiterbildung anzueignen.Und bei der eigenen Weiterbildung hilft der Verein auch, mit Adressen, mit Publikationen, mit Vorträgen und Schulungsmöglichkeiten und anderen Funkamateuren, die man einfach fragen kann. Dazu dürfen wir Funkamateure unsere Geräte selbst bauen, dafür kämpften Generationen von Funkamateuren um ihre Frequenzen, dafür haben wir mit der Prüfung Privilegien erhalten.

Ein Austritt aus dem Verein mangels Interesse am Verein ist in Ordnung. Das muss jeder selbst entscheiden. Aber einen Austritt damit zu begründen, dass der Verein die Leistungen nicht erbringt, die man erwartet, ohne sich selbst als Mitglied im Verein einzubringen, deutet schlicht auf ein fehlendes Wissen bezüglich Vereinen hin. Egal ob DARC, Sportverein oder Taubenzüchter.

· 2023-05-30 19:40

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blog.txt · Zuletzt geändert: 2024-02-16 17:43 von Tom, DL7BJ